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Gefährliche Lücken: Eine starke Jugendarbeit ist für die Rechtsextremismusprävention jetzt entscheidend
Wahlerfolge von rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien haben auch einen Einfluss auf die Lebensrealität und gesellschaftliche Prägung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Denn auch sie spüren die Folgen eines öffentlichen Diskurses, der teils beleidigend, menschenverachtend und offen demokratiefeindlich geworden ist. Schon heute ist in einigen Regionen der Bundesrepublik ein demokratisch und menschenrechtlich geprägtes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass auch unter Jugendlichen Demokratiefeindlichkeit und Haltungen der Ungleichwertigkeit zunehmen.
Podcast ‚Rechtsextremismusprävention kompakt‘: Mehr Unterstützung im pädagogischen Umgang mit Rechtsextremismus nötig
Von 2020 bis 2024 hat die Fachstelle Rechtsextremismusprävention pädagogische Fachkräfte zum Umgang mit Rechtsextremismus beraten, Jugendkulturworkshops und Schulprojekttage in ganz Deutschland durchgeführt sowie Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Fachkräfte aus Jugendeinrichtungen in Fortbildungen weitergebildet. Dabei wurde in den letzten Jahren deutlich sichtbar, dass rechtsextreme Einstellungen zunehmen, nicht nur unter Jugendlichen, und eine gesellschaftliche Normalisierung erfahren. Pädagogische Fachkräfte berichteten in Beratungsanfragen und in Fortbildungen von einem offen rechtsextremen Auftreten von Jugendlichen ebenso wie von menschen- und demokratiefeindlichen Äußerungen, die bewusst und mit einem hohen Sendungsbewusstsein eingesetzt werden. Auch auf Schulprojekttagen und in Workshops mit Jugendlichen zeigte sich eine deutliche Verschiebung in Bezug auf demokratieskeptische und menschenverachtende Haltungen.
Fortbildungskurs zum Umgang mit menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Phänomenen
Das Erkennen von menschenverachtenden, antidemokratischen oder extrem rechten Tendenzen bei Jugendlichen, ihre differenzierte Einordnung sowie der angemessene Umgang damit stellen Jugend(sozial)arbeiter*innen vor große Herausforderungen. Um adäquat und wirksam reagieren zu können, benötigen pädagogische Fachkräfte Kenntnisse über aktuelle rechtsextreme Jugendphänomene, über Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse bei Heranwachsenden sowie Fach- und Praxiswissen zu Präventions- und Interventionsansätzen.