Modellprojekt DisTanZ

Trainings

Mit verschiedenen Fachleuten wurden DisTanZ-Trainings entwickelt, die sich zu einer Distanzierung von rechtsextremen und menschenverachtenden Haltungen und Milieus zu einem möglichst frühen Zeitpunkt eignen. Methodisches Merkmal der Trainings war eine von Respekt, Anerkennung und Hinterfragung getragene 'Kritische Zugewandtheit' und jugendkulturelle Beziehungsbildung. Maßnahmen der 'Frühen Distanzierung' wurden konzeptioniert und erprobt, wobei biographische und psychodynamische Einzel- und Gruppensettings sowie Elemente aus der Ausstiegshilfe, postklassischer politischer Bildung, jugendkultureller Ausdrucksarbeit, Mediengestaltung im Team, Antigewalt-Arbeit, Psychotherapie/Psychotraumatherapie, Mediationsverfahren und Theaterpädagogik zur Anwendung kamen.

Durchgeführt wurden Einzeltrainings mit jeweils zehn bis 15 Sitzungen à 90 Minuten und Gruppentrainings mit acht bis zwölf Teilnehmer*innen im Rahmen von drei bis sehcs Modulen an insgesamt 15 Tagen. In den Trainings wurden auch genderspezifische Thematiken im Zusammenhang mit Radikalisierung bearbeitet.

 

Die DisTanZ-Trainings auf einen Blick

Ziele

Die Entwicklung und Durchführung von Sozialtrainings für Heranwachsende, deren Leben und Umfeld von menschenverachtenden und rechtsextremen Haltungen geprägt ist. Hierbei sollen junge Menschen möglichst früh Möglichkeiten und Erfahrungsräume erhalten, die Prozesse der Reflektion zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus anstoßen.


Zielgruppen

  • Gefährdete Heranwachsende zwischen 12-18 Jahren, u.a. Kinder und Jugendliche aus rechtsextremen Familien- und Sozialmilieus
  • Jugendliche, die durch Abwertungen gegenüber anderen Gruppen auffällig geworden sind und/oder an entsprechenden Gewaltübergriffen beteiligt waren/sind

Dauer

Gruppentraining: 15 Tage, in mehrtägigen Blöcken, flexibel im Zeitraum von 5 Monaten
Einzeltraining: 10 Sitzungen à 90 Minuten, 1-2 wöchig, 5 Vor-/Nachgespräche

Regionale Verortung

Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet können teilnehmen.
Gruppentraining: lokale Bildungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeit
Einzeltraining: lokal

Fachliche Voraussetzungen

  • Sozialraumorientiert unter Einbezug des Lebensumfelds und der Bezugspersonen der Jugendlichen
  • Vorgespräche und Fallanalyse mit Sozialpädagog*innen im Vorfeld
  • Nachbetreuung nach Abschluss des Trainings

Verweisungsstruktur

Möglich durch Jugendgerichtshilfe, HzE-Maßnahme, Sonstiges