Verschwörungsglaube als Herausforderung für die pädagogische Praxis

Fachtagung am 25. Oktober 2022 in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung

In Zeiten, in denen Verschwörungserzählungen omnipräsent scheinen, stehen pädagogische Fachkräfte vor der Frage, wie sie in ihrer beruflichen Praxis mit verschwörungsideologischen Inhalten umgehen. Viele Jugend- und Sozialarbeiter*innen, aber auch politische Bildner*innen und Lehrer*innen sehen sich hier vor große Herausforderungen gestellt – insbesondere dann, wenn die geteilten Verschwörungserzählungen demokratiefeindliche Überzeugungen beinhalten. Wie können Pädagog*innen auf Verschwörungserzählungen reagieren, die im Jugendzentrum verbreitet werden? Was, wenn eine Klientin plötzlich von der großen Weltverschwörung berichtet, nachdem sie darüber ein fesselndes Video gesehen hat? Was tun, wenn die Eltern eines Schülers Unterrichtsinhalte als „von oben gelenkt“ diffamieren? Und was passiert da eigentlich, wenn Menschen scheinbar von jetzt auf gleich zu der Überzeugung gelangen, die Welt werde von geheimen Mächten gesteuert?

Nach über einem Jahr intensiven Austausches verschiedener zivilgesellschaftlicher und behördlicher Akteur*innen lädt das Berliner Netzwerk Verschwörungs­erzählungen gemeinsam mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung zu einer Fachtagung ein und tritt damit erstmalig in die Öffentlichkeit. Die Tagung richtet sich in erster Linie an pädagogische Fachkräfte, die in ihrer Arbeit mit Verschwörungs­erzählungen konfrontiert sind. Daher sollen verschiedene Perspektiven auf die Herausforderungen gerichtet werden, die der Umgang mit Verschwörungserzählungen im pädagogischen Alltag mit sich bringt. Hierzu bieten die Netzwerkpartner*innen bedarfs­orientierte und interaktive Workshops an.

Das Programm

09:30 | Ankommen
10:00 | Begrüßung
10:10 | Vorstellung des Netzwerks
10:30 | „Wohin steuert die verschwörungsideologische Szene?“
Keynote von Pia Lamberty (Sozialpsychologin, Geschäftsführung der gemeinnützigen Organisation CeMAS – Center für Monitoring, Analyse und Strategie) mit anschließender Diskussion

11:30 | Parallele Einführungsworkshops

1. Verschwörungsideologien und die Sozialen Medien in der Jugendarbeit (F.A.N. der Stiftung SPI)
2. (Sozial-)psychologische Perspektiven auf Verschwörungsglauben (veritas von Cultures Interactive e.V.)
3. Verschwörungsideologien: Ideologische Funktionsweisen, Akteur*innen und gesellschaftspolitische Rahmung (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin)
4. Zur Attraktivität von Verschwörungserzählungen im Kontext Jugend und Rassismus (ufuq.de)

13:00 | Mittagspause

14:00 | Parallele Vertiefungsworkshops

1. Argumentationsstrategien und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Verschwörungsideologie (entschwört von pad gGmbH)
2. Kindeswohl und Verschwörungstheorie (veritas von cultures interactive e.V.)
3. Intervention bei Äußerungen von demokratiefeindlichen Verschwörungsmythen (Mobiles Beratungsteam Berlin für Demokratieentwicklung der Stiftung SPI)
4. Verschwörungsgläubige Elternteile als Herausforderung für Pädagog*innen (MITMENSCH)

17:00 | Gemeinsamer Abschluss
17:30 | Ende

Das ganze Programm als PDF.

Anmeldung

Die Tagung findet von 9.30 bis 17.30 Uhr in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

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