Fachstelle Rechtsextremismusprävention (fa:rp) (2025–2032)
Beratung, Fortbildung und Fachaustausch für pädagogische Fachkräfte
Die Fachstelle Rechtsextremismusprävention (fa:rp) ist bundesweit tätig. Das fa:rp-Team berät, begleitet und bildet Mitarbeitende aus Schule und Jugendarbeit im pädagogischen Umgang mit demokratiegefährdenden und menschenfeindlichen Phänomenen fort. Zudem arbeitet die fa:rp an der Weiterentwicklung von wirksamen Methoden, um Rechtsextremismus präventiv und durch Zugänge der aufsuchenden Distanzierungsarbeit zu begegnen. In online-Arbeitsgruppen und diversen Veranstaltungsformaten trägt die fa:rp zum qualifizierten Fachaustausch und Praxistransfer bei. Dazu erarbeitet und aktualisiert die fa:rp Handlungskonzepte, besonders für den Bereich Schule und Jugendarbeit. Hierbei bezieht sie aktuelle wissenschaftliche Befunde, gesellschaftliche Hintergründe sowie eigenes Monitoring und Fallstudien mit ein – und wendet neben der externen Evaluation durch das DJI eigene Tools der Selbstevaluation an, um die Wirksamkeit der eigenen Ansätze prüfen und weiter voranbringen zu können.
Welche Probleme adressiert die fa:rp?
Effektive Demokratieförderung und Rechtsextremismusprävention werden immer komplexer und in der Umsetzung in Deutschland, aber auch global zunehmend herausfordernder. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, beispielsweise neu erstarkende rechtsextreme Jugendszenen und entsprechende Umfeld-Milieus, in denen demokratieablehnende und menschenfeindliche Haltungen immer mehr um sich greifen; ferner die Bandbreite von zunehmend normalisierten extrem rechten Parteien und Erwachsenenumfeldern.
Deshalb sind Jugendliche dem Rechtsextremismus heute auf sehr unterschiedliche Weise ausgesetzt. Viele sind durch verbale und physische Übergriffe gefährdet. Die menschenfeindlichen Haltungen von Mitschüler*innen bestimmen ihren Alltag – und sie wünschen sich Unterstützung und wirksamen Schutz durch die verantwortlichen Erwachsenen in ihrem Umfeld. Andere Kinder und Jugendliche nehmen dagegen nationalistische, autoritäre und rassistische Haltungen an, zum Beispiel, weil sie sich von den lokal sehr wirkmächtigen jugendorientierten Angeboten rechtsextremer Gruppierungen angezogen fühlen oder schon in rechtsextrem orientierten Umgebungen aufgewachsen sind. Dabei gefährden sie sich mitunter strafrechtlich und gesundheitlich beziehungsweise werden in ihren persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt – und belasten den Sozialraum.
Auf Schule und Jugendarbeit kommt es an
Dies macht es den Mitarbeitenden aus Schule und Jugendarbeit teilweise sehr schwer, ihrem gesetzlichen Auftrag zur Demokratie- und Menschenrechtserziehung nachzukommen. Dabei sind es genau ihre Angebote und Haltungen in Schule, Jugendfreizeiteinrichtungen, Sozial- und Berufs-Trainings oder in der Straßen- und Schulsozialarbeit, die Heranwachsende stärken und gegenüber menschen- und demokratiefeindlichen Einstellungen unempfänglich machen können. Denn es sind die Institutionen und Mitarbeitenden in Bildung, Erziehung und Berufsvorbereitung, die demokratische und soziale Teilhabe, gegenseitigen Respekt und Toleranz erlebbar machen und persönlich verankern können. Der institutionelle Umgang mit rechtsextremen und menschenfeindlichen Vorkommnissen an Schulen und in der Jugendarbeit ist dabei ein sehr wichtiges Element, denn nur so können Kinder und Jugendliche direkt erfahren, dass der Schutz von demokratischen und menschenrechtlichen Haltungen gewährleistet ist.
Diese Arbeit vor Ort kann für Kinder und Jugendliche den entscheidenden Unterschied machen und ist unverzichtbar. Die fa:rp unterstützt dabei.
Die fa:rp bietet
- Fachberatungen im Kontext von Schule und Jugendarbeit für eine erste Sondierung und um die richtigen Ansprechpersonen in Ihrer Nähe zu finden
- Individuelle Fachbegleitung bei besonderem Bedarf, zum Beispiel wenn entsprechende Angebote vor Ort fehlen
- Direkte aufsuchende Angebote der Prävention und Intervention für Schule und Jugendarbeit
- Fortbildungen und Qualifizierungslehrgänge für den pädagogischen Umgang mit menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Haltungen
- Weiterentwicklung von praxisorientierten Handlungskonzepten zur Rechtsextremismusprävention für Schule und Jugendarbeit
- Bundesweiter (online-)Fachaustausch zur Rechtsextremismusprävention jeweils für Jugendarbeiter*innen sowie kommunale Akteure aus den Partnerschaften für Demokratie
- Phänomenübergreifender Fachaustausch zu Ansätzen der Distanzierungsarbeit/Sekundärprävention
Die Fachstelle Rechtsextremismusprävention besteht seit 2020 und hat eine eigene Website, auf der Sie sich über die Angebote informieren können. Zudem ist die Fachstelle Distanzierungsarbeit von Cultures Interactive an die fa:rp angegliedert.
Der Kooperationsverbund „Kompetent in der Rechtsextremismusprävention/KompRex“
Mit der fa:rp ist Cultures Interactive einer der sechs Träger des Kooperationsverbunds „Kompetent in der Rechtsextremismusprävention/KompRex“. In diesem Netzwerk haben sich die Amadeu Antonio Stiftung, die BAG Kirche und Rechtsextremismus, der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland, der Verein Gesicht Zeigen! und die Bildungsstätte LidiceHaus zusammengeschlossen, um den neuen Herausforderungen durch Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gemeinsam zu begegnen.
Die Partner*innen im Kooperationsverbund
Amadeu-Antonio-Stiftung
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
Bundesarbeitgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R)
cultures interactive e.V.
Gesicht Zeigen!
Lidice Haus
Mehr zum Kompetenznetzwerk auf kompetenznetzwerk-rechtsextremismuspraevention.de.
Projektlaufzeit
2025 - 2032