European Fair Skills

Gemeinwesenorientierte und zielgruppenspezifische Präventionsarbeit

cultures interactive hat in zahlreichen (Modell-)Projekten Ansätze und Konzepte einer zielgruppenspezifischen und an das Gemeinwesen angebundenen Präventionsarbeit entwickelt und erprobt. Ob in Workshops mit Jugendlichen, bei Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte oder Beratung und Coaching von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung vor Ort – um langfristig und nachhaltig gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, „hate crime“ und rechtsextrem motivierte Gewalt vorzugehen, bedarf es der ganzheitlichen Betrachtung eines Gemeinwesens und zielgerichteter Angebote für unterschiedliche Akteur*innen. Während seines Engagements im europäischen Radicalisation Awarenes Network (RAN) kam cultures interactive mit zahlreichen Praktiker*innen aus dem Bereich der Präventionsarbeit zusammen. Dabei zeigte sich, dass die Präventionsarbeit besonders in den mittel- und osteuropäischen EU-Staaten bisher ein wenig entwickelter Bereich ist. In diesen Ländern ist zudem eine starke Verfestigung diskriminierender Einstellungen in Teilen der Gesellschaft zu beobachten, die sich in der Organisation militant rechter Gruppierungen, in antisemitischen Äußerungen, homofeindlich motivierten Übergriffen oder Angriffen auf Siedlungen vom Rom*nja manifestieren.

Transfer erprobter Ansätze

Vor diesem Hintergrund führte cultures interactive ab 2015 zusammen mit den NGOs Kontiki (Ungarn), Eruditio Publica (Tschechische Republik) und CENAA (Slowakische Republik) das zweijährige Projekt European Fair Skills durch, dessen Ziel die Erprobung eines Transfers bewährter Ansätze gemeinwesenorientierter und zielgruppenspezifischer Präventionsarbeit aus dem deutschen in andere nationale Kontexte war.

Dabei wurden zusammen mit den Partnerorganisationen folgende drei Maßnahmenbündel jeweils in ihrem Land umgesetzt:

  • Ausbildung von Multiplikator*innen für die Umsetzung des Ansatzes der zivilgesellschaftlichen Jugendkulturarbeit, die vor Ort selbst Trainings mit gefährdeten Heranwachsenden durchführen
  • Fortbildung lokaler Pädagog*innen und Jugendkulturakteur*innen für die primäre und sekundäre Präventionsarbeit mit Jugendlichen
  • Einrichtung von Runden Tischen zur regionalen Verankerung eines Netzwerkes der Rechtsextremismusprävention mit lokalen Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Sozialer Arbeit, Schule und weiteren

Ebenfalls mit dem Ziel des Transfers hat der Kooperationspartner Friedrich Ebert Stiftung (FES) in diesen drei Ländern Fortbildungen zu erfolgreiche Ansätzen und Methoden der Ausstiegsarbeit für Mitglieder der rechten Szene vorgestellt und darüber hinaus auf eine weitere internationale Vernetzung, insbesondere auch in Rumänien, Bulgarien und Griechenland, hingewirkt. Phineo und IMPACT unterstützten das Projekt als Partner bei der Entwicklung von praxisorientierten Instrumenten der Ziel- und Qualitätssicherung.

Für die Verstetigung, länderspezifische Multiplikation und Kooperation arbeitete cultures interactive zudem mit der Open Society Foundation, der OSCE, dem Helsinki Committee, dem Radicalisation Awareness Network (RAN) und dem European Forum for Urban Security (Efus) zusammen.

Projektlaufzeit

Januar 2015 bis Dezember 2016

Förderung

Europäische UnionCo-funded by the Prevention of and Fight
against Crime Programme of the European Union

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